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CVJM Baden Aktuell

Spuren über den Ort hinaus hinterlassen

Ausführliche Reden suchte man vergeblich zum 125. Jubiläum des CVJM Wilferdingen. Dafür präsentierte sich der Christliche Verein Junger Menschen drei Tage lang von seiner buntesten Seite und verdeutlichte, dass er in all den Jahren zwar ziemlich gewachsen, aber kaum wirklich erwachsen oder gar alt geworden ist: So startete das Jubiläum auf dem „Plätzle“ im Eschele am Freitag neben Flammkuchenofen und Cocktailbar mit heiteren Wettbewerben vom Ballhüpfen bis zur Spielzeugeisenbahn, in denen Jugendreferent Manuel Härer die Jugendlichen klar besiegte. Während am Samstagnachmittag die „Mehrwegflaschen 2.0“ das Fußballturnier für sich entschieden, weckte ein Jubiläumsabend bei der ganzen Vereinsfamilie samt Partner-CVJM aus Görlitz jede Menge Erinnerungen – und machte deutlich, dass man weder zum Anpacken noch zum Mitfeiern zu alt sein kann.

 

Zwischen musikalischer Umrahmung vom Kinder- und Posaunenchor sorgten witzige Versteigerungen und bewegende Rückblicke moderiert von Christoph Gaßner und Michael Wangner für Kurzweil. „Dass Ehrenamt immer nur mit Lust verbunden ist, kann ich nicht sagen. Dass es eine Last ist, aber schon zweimal nicht“, brachte es unter anderem Werner Schäfer als einer von zahlreichen Schaffern auf dem „Plätzle“ auf den Punkt, „Wenn man etwas gerne macht, hat man immer Zeit dafür.“ Stellvertretend für alle, die im Jubiläumsjahr neben den bestehenden Jungschar-, Hauskreis-, Freizeit, Jugendkreis-, Musik- und Sportangeboten mit anpackten, holten die Moderatoren Jasmin Engel und Alexander Kröner auf die Bühne, die die Vorbereitungen für die Freibad-Session im Juni und die proppenvolle Festschrift koordinierten.    

 

„Mit Wilferdingern und Remchingern haben wir aber auch in der badischen CVJM-Bewegung viel vorangebracht“, freute sich Generalsekretär Matthias Kerschbaum über das Engagement dieser drei und vieler weiterer Ortsvereine über die Gemeindegrenzen hinaus. Dabei hob er besonders die Verdienste des in der vergangenen Woche verstorbenen Dieter Walch hervor, der 16 Jahre Vorsitzender des CVJM Baden war und in dieser Zeit das Lebenshaus Schloss Unteröwisheim mit aufbaute, und von Karl-Heinz Stengel, der als Präses des CVJM Deutschland viele Weichen stellte. Aber auch der frühere Wilferdinger Pfarrer August Drechsler oder junge Erwachsene wie Felix Zilly, zeitweise Regionalverbandsvertreter, prägten das heutige Bild der Jugendorganisation: „Das heißt manchmal auch zurückstehen mit den eigenen Interessen“, verdeutlichte Kerschbaum und machte Mut zu weiterem Engagement, von dem gerade auch die Kirche profitiere: „Da sind wir oft noch viel zu leise.“

 

Für kraftvolle Klänge sorgten am Sonntag der Posaunenchor und die Band „Bandwurm“, die den Gottesdienst im Grünen unter dem Motto „gefüllt“ begleiteten. „Damit meinen wir nicht die gefüllten Terminkalender, wenn es wieder in Schule, Uni oder Beruf geht – sondern gefüllt sein mit dem Wort Gottes“, verdeutlichte Lisa Schäfer vom Vorsitzenden-Trio. In seiner Predigt blickte Lebenshaus-Leiter Christian Herbold nach vorne: „Es war immer schon nicht leicht, Zukunft zu gestalten und in neue Phasen zu gehen. Aber wir als CVJM müssen uns auch für 20er-Jahre neu erfinden und die Jugendlichen dort abholen wo sie stehen – auch geprägt von den Einflüssen durch Corona und dem Ukrainekrieg.“  

 

Julian Zachmann

 

Begeisterung beim Kinderchor. Foto: Schaller

 

Neben bewegten Erinnerungen gab es beim Jubiläumsabend des CVJM Wilferdingen am Samstag viel zu lachen. Foto: Zachmann

 

Mit CVJM-Flagge und Generalsekretär Matthias Kerschbaum präsentierten sich Mitglieder des Vorstandes. Foto: Schaller

 

Auch in Zukunft müsse sich der CVJM immer wieder neu erfinden, verdeutlichte Lebenshaus-Leiter Christian Herbold (rechts) am Sonntag im Interview mit Christoph Gaßner vom CVJM Wilferdingen beim Jubiläumsgottesdienst. Foto: Zachmann