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CVJM-Landesverband Baden sorgt für eine kreative Kommunikation in der Corona-Krise

Als Lebens- und Glaubensgemeinschaft unterwegs

Ein gähnend leerer Hof im CVJM-Lebenshaus, keine singenden Teenager beim Konfi-Castle des CVJM Baden, keine vollbesetzten Räume im Café-Lebenshaus, kein Andrang im Schlosskeller bei B.I.S.S. dem CVJM-Jugendmitarbeiterkongress, keine Veranstaltungen, Konzerte, Seminare und Freizeiten - alles abgesagt. Das Schloss Unteröwisheim scheint in einen Dornröschenschlaf verfallen zu sein.

 

Schloss Unteröwisheim im "Dornröschenschlaf"?

Doch hinter der Fassade regt sich Vieles. Hier agieren die Unermüdlichen und Kreativen. Ein Jugendverband der auf Kommunikation angelegt ist, auf Besuche und Treffen, auf direkte Begegnung, sucht sich neue Wege zu den Mitgliedern, zu den Ortsvereinen, zu den Jugendgruppen und Bibelkreisen, zu den Jungscharlern und Scouts. "So wie sich Wasser nicht aufhalten lässt, bringen wir die Mut machende Botschaft von Jesus Christus auch in Corona-Zeiten ins Land", sagt Matthias Kerschbaum, Generalsekretär des CVJM Baden. "Die Vereine und die einzelnen Mitglieder brauchen in dieser Zeit der Einschränkung und Unsicherheit ganz besonders Gemeinschaft und Ermutigung."

 

Schloss Unteröwisheim

Wo sonst junges Leben pulsiert - Der Schlosshof im CVJM-Lebenshaus steht leer

 

Website mit vielen digitalen Möglichkeiten

Dies geschieht online durch den wöchentlichen "Bibel.Lifestream" und durch Gottesdienst-Übertragungen aus dem CVJM-Lebenshaus, eine veränderte Website sowie durch manche kreative Aktion auch der Ortsvereine. Albrecht Röther, verantwortlicher CVJM-Landessekretär für die Öffentlichkeitsarbeit, konnte mit der angepassten Website den Ortsvereinen ein breites Angebot digitaler Möglichkeiten zur Verfügung stellen. Die hohen Zugriffszahlen beweisen die Bedeutung des Angebotes. "Eine Steigerung um rund 75 Prozent", sagt Röther.

 

Jahresteams weiterhin kräftig aktiv

Die Jahresteams in den beiden Tagungs- und Freizeitstätten des CVJM Baden, junge Freiwillige, die ein Jahr lang in den Häusern mitleben und -arbeiten, haben trotz des Gästeschwundes viel zu tun. "Wir ziehen Renovierungsarbeiten vor, die wir sonst erst in der Sommerpause gemacht hätten", sagt Georg Rühle, Leiter des CVJM-Lebenshauses in Unteröwisheim. Im Marienhof, einem ehemaligen Gutshof bei Offenburg, ist durch den landwirtschaftlichen Charakter auch in Coronazeiten einiges zu tun. "Die Pflanz- und Saatzeit im Garten fällt nicht aus wegen Corona", sagt Matthias Zeller, Leiter des Hofs. "Und auch die Tiere wollen versorgt sein." Kerschbaum ergänzt: "Einen weiteren wichtigen und treuen Dienst leisten die Jahresteams im Lebenshaus und auf dem Marienhof in ihren Gebetsgruppen, indem sie für die Menschen in ihrer Nähe einstehen und sie Gott anbefehlen."

 

Herausforderung wie nie zuvor durch Corona

Der Generalsekretär sieht in der Corona-Krise eine Herausforderung für den Verband wie nie zuvor, sowohl inhaltlich als auch finanziell. "Das Jubiläumsjahr 2020, der CVJM Baden besteht 125 Jahre, haben wir uns wahrlich anders vorgestellt", sagt er. Gleichzeitig sei er aber begeistert, wie sich alle im Verband auf diese Situation einstellten. "Zusammen mit den Ortsverbänden leuchtet ein Feuerwerk an Innovationen auf."

 

Monatlich fehlen 100.000 Euro

Robin Zapf, Geschäftsführer des Verbandes, hat Sorgenfalten auf der Stirn. "Die Corona-Krise reißt ein großes Loch in unsere Kasse", sagt er. "Wir müssen neben den Zuschüssen und Spenden ein Drittel unserer Einnahmen selbst erwirtschaften durch Seminare, Freizeitangebote und Belegung in unseren Gästehäusern. Dies alles kann zurzeit ja nicht stattfinden und uns fehlen damit monatlich Einnahmen von rund 100.000 Euro." Das Land Baden-Württemberg gewährt eine Soforthilfe von einmalig 30.000 Euro. Die Versicherung ziert sich noch. Von Ortsvereinen und Einzelpersonen kommen großzügige Spenden. "Gerade in diesen Hilfen zeigt sich, dass wir als Lebens- und Glaubensgemeinschaft miteinander unterwegs sind", sagt Zapf.

 

Martin Stock